Ja, ich vertraute Iliana auch, denn sonst hätte ich ihr diese Geschichte jetzt sicher nicht anvertraut. Ich wusste, dass sie das niemandem sagen würde und das für sich behalten würde. Und scheinbar hatte sie auch einiges an Verständnis für mich, denn noch einmal betonte sie, dass es sicher sehr einsam war. Ich nickte abermals, denn das war es schon, aber es war eben auch sicher. Okay, dennoch war es sicher nicht das Wahre. "Ja, aber ich merke, dass es das nicht sein kann, Lia." Sie verstand mich sicherlich, denn sich niemals zu verlieben, oder es sich immer selber zu verbieten, das war nicht das wahre Leben und auch letztlich nicht das, was ich wollte. Doch danach sagte sie nichts weiter, strich einfach nur sanft über meine Hand. Ich wusste zunächst nicht, ob ich noch etwas sagen sollte, geschweige denn was. Lächelnd sah ich sie an und erwiderte ihr zärtliches Streicheln. Doch dann seufzte ich leise. "Ich möchte diese Angst aber gerne überwinden, Lia." Fast Hilfe suchend sah ich sie an und hoffte, dass sie mich verstehen würde, dass sie verstehen würde, dass ich dabei war, mich in sie zu verlieben. Ich nahm ihre Hand hoch und küsste sie sanft darauf. "Ich mag dich wirklich sehr, Lia.", flüsterte ich leise und sah sie zaghaft lächelnd an. Dass ich sie wieder und wieder Lia nannte kam einfach so, fast automatisch. Es würde wohl mein Spitzname für sie sein.