Wohl wissend, dass sie hätte schon lange wieder zurück sein können, hat sie erwählt die menschliche Geschwindigkeit zu verwenden. Denn sie war lange nicht mehr hier gewesen, die hat sie Personen, die ihr am Herzen lagen oder immer noch legen seit Jahren, seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen, deshalb war die Angst vor der Reaktion der anderen viel zu groß, sodass sie nicht wusste, wie sie und ob sie überhaupt zurück gehen sollte. Mit einfachen kleinen Schritten, schlenderte sie durch den Wald, als sie plötzlich der ihr bekannte Duft vernahm. Leise und fast klanglos murmelte sie „Jenny“ vor sich hin. Automatisch wurden ihre Schritte schneller, immer auf der Suche aus welcher Richtung der Duft stamm. Je näher sie dieser kam, desto mehr verflogen ihre Zweifel und Ihr Angst. Denn die Sehnsucht nach dem was sie all die Jahre misste wurde großer. Sie kam erst zum Stand, als sie das Haar ihrer Schwester im Wind tanzen sah. Mehrere Meter hinter ihr stehend, flüsterte sie wieder den Namen ihrer Schwester, diesmal aber so laut, dass sie nur für das Ohr eines Vampirs bestimmt war.

ich war mal wieder alleine unterwegs um zu jagen, obwohl ich wusste das nahuel mir dafür den hintern aufreissen wird. er hasste es einfach, wenn ich alleine unterwegs war, auch wenn ich ganz gut auf mich alleine aufpassen konnte. aber so waren halt die brüder, sie machten sich immer sorgen und er besonders. wir hatten halt schon immer ein gutes verhältnis. ich hatte gerade die witterung aufgenommen, als ich auch einen mir mehr als vertrauten geruch wahrnahm und ich hatte schon ds gefühl, dass ich mir hier irgendwas einbildete. may hier?? das kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen...oder doch? ich meine ich habe sie schon ewig nicht mehr gesehen, geschweige denn regelmäßig was von ihr gehört. als ich schritte vernahm und darauf hin das leise 'jenny' blieb ich erst einmal stock steif stehen. ich liebe meine schester keine frage, aber das sie sich so abgekapselt hat, war doch irgendwie ein schlag. ich musste mich rumdrehen um zu sehen, dass sie es wirklich war.fast wie im zeitlupentempo drehe ich mich rum und blicke sofort in die wunderschönen augen meiner schwester und direkt legt sich ein lächeln auf meine lippen und ich konnte nicht anders und viel ihr direkt um den hals "mayyy" sagte ich flüstertn und mit brüchiger stimme, sie hier in meinem arm, konnte es gerade was schöneres geben "was machst du hier?" flüsterte ich und war immer noch hin und weg das sie hier ist.

Mit so einer Reaktion hatte sie nicht gerechnet gehabt. Sie hatte sich ausgemalt, dass man sie gleich wieder wegschickt, oder das man auf sie einschlägt, alles mögliche, aber nicht dass man sie so herzlich aufnimmt, dass man sie in die Arme nimmt und das man ihr alles vergebt. So kam es ihr zumindest vor. Doch wie aus Reflex, breitete sie die arme aus und umschlang sie um den Körper ihrer Schwester, diese zog sie enger an sich, um die Umarmung zu vertiefen. Bei ihren Worten wurde ihr dann dennoch bewusst, was sie getan hatte, wie falsch ihre Entscheidung war, dass sie einfach aus dem Leben derer Verschwand, die sie liebten. Zögernd und unwollend löste sie die Umarmung, und blickte die in die leuchtenden Augen ihrer Schwester. Dass sie zwei unterschiedliche Augenfarben besaß, wurden in dem Licht der Sonne klarer, und sie hatte das vermisst, sie hatte ihrer Schwester vermisst. Leicht schüttelte sie den Kopf, um sich aus ihrer Gedankenwelt raus zu reißen, und atmete tief durch, um ihr auf ihre Frage ein zu gehen. „Auch wenn ihr es mir nicht glaubt, ich habe euch vermisst. Sie letzten Jahre bin ich einfach so durch die Gegend gelaufen, ohne einen Ziel vor den Augen und ohne es wirklich zu wissen, bin ich hier gelandet, bei euch“ gesteht sie ihr und beißt sich dann leicht nervös auf die Lippen. „Was machen die beiden anderen? Sie hasse mich für meine Entscheidung damals, oder?“ blickt sie dann fragend an.

was hatte sie erwartet? das ich sie schlage oder sonst was? wie konnte sie nur so einen gedanken hegen, immerhin ist sie meine schwester und ich liebe sie. es ist ja nunmal nicht so, dass ich auch ab und zu einmal eine auszeit brauche, deswegen verstand ich sie ja irgendwie. ich merkte wie sie zögernd die umarmung löst und kann förmlich ihre unsicherheit spüren. was ist bloß aus meiner selbstbewussten may geworden, ging es mir nur durch den kopf und ich schob sie ein stück von mir weg, bei ihrer erklärung "ohne ein ziel?? wo warst du denn alles? ich meine so ganz alleine? ist es nicht ein wenig gefährlich?" das sie so leichtsinnig ist, ja das konnte ich mir gut vorstellen, sie ist da halt wie ich, ich würde auch lieber alleine durch die gegend ziehen, anstatt einen anstands wau wau dabei zu haben "ich habe dich auch vermisst und die andere??" ich schüttelte meinen kopf und erneut umspielte ein lächeln meine lippen "wieso sollten sie dich hassen? man may du bist unsere schwester, wir lieben dich alle samt" war nur meine antwort darauf, kannte sie uns denn so schlecht? ich wusste es gerade nicht "wie lange willst du bleiben?" ich wippte mit meinen füßen auf und ab und spielte mit einer strähne von meinem haar. ich konnte nie lange still stehen, deswegen musste ich mich einfach beschäftigen "ich hoffe ja mal, dass du diesmal nicht wieder schnell verschwindest und bei uns bleibst oder?" ich sah sie hoffnungsvoll an, denn es war schön zu wissen, alle mal wieder unter einem dach zu wissen.

Bei ihrer ersten Frage begann sie ihr zu zunicken, doch als dann weitere folgten, sagte sie nichts, sie wartete bis sie zu Ende sprach, bis sie dann endlich zum Wort griff „Ich suchte nicht, woran ich suchte, ich wollte etwas neues, ich war irgendwie fast überall auf der Welt, bin den Vampiren aus dem Weg gegangen, habe mich nur da aufgehalten, wo man unter den Menschen sein konnte“ und bei ihrer letzten frage konnte sie nicht anders und fing automatisch an zu grinsen „Glaubst du immer noch ich hätte Angst vor Gefahr?“ stellte sie ihr eine Gegenfrage und blickte Jenny dann nur noch an.
Immer wieder nickte sie bei ihren Worten und ein leichtes lächeln umspielten ihre Lippen.“ Ich weiß ja auch nicht, weil ich einfach verschwunden bin, von heute auf morgen? Weil ich euch im Stich gelassen habe all die Jahre? Du kennst mich, hätte einer von euch das mit mir gemacht, wäre ich sauer und eingeschnappt und hätte euch das Leben nach dem Rückkehr echt schwer gemacht, aber naja, ich war ja immer die etwas andere von euch“ sagt sie, während sie ihr lächeln zu einem grinsen wird.
Kaum hörte sie weitere Fragen aus dem Mund ihrer Schwester begann sie mit den Schultern zu zucken „Ganz ehrlich ich weiß nicht…ich dachte da so eher an…“ wiegte den Kopf hin und her und blickte ernst drein „Naja,…an so was wie für immer?“ streckte Jenny dann ganz frech die Zunge raus und nahm dann ihre Hand. „Komm, lass uns zu den anderen, ich bin mal gespannt, wie sie reagieren, wenn sie mich wieder sehen“