Gedankenverloren schlenderte sie durch die Stadt. Es war ruhig und keine Menschenseele hatte sich nach draußen verirrt. Einzig ein paar Straßenhunde leisteten ihr Gesellschaft und suchten in den Mülltonnen nach etwas Essbarem. Doch sie störten sie nicht. Irgendwie wirkten auch sie heute, wie Geschöpfe der Nacht, die sich nur in Sicherheit wiegen konnte, wenn kein Mensch in der Nähe war. Tia lief die Straße weiter entlang, unter flackernden Laternen hindurch, über eine ausgestorbene Kreuzung. Am Tage mochten hier ein paar Autos oder Kutschen entlang fahren, nun aber war auch hier niemand zu sehen. Doch zu hören gab es hier etwas. Oder viel mehr jemanden. Nachdenklich verengten sich ihre Augen zu Schlitzen und sie sah sie suchend um. Suchend nach ihm. °Benjamin° hallte es durch ihren Kopf. Doch noch konnte sie ihn nirgends ausmachen.